Neuartiges Fördersystem überzeugt bei „Shark Tank“: Bremer Forscher siegen in Innovationswettbewerb
BIBA-Wissenschaftler mit intelligenter Logistiklösung „Celluveyor“ bei DHL-Contest erfolgreich | Europäisches Patent angemeldet | Unternehmensgründung in Vorbereitung
Allein schon die Einladung hatten die drei Wissenschaftler des BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen als eine Auszeichnung empfunden: Sie durften ihre Erfindung am „DHL Innovation Day“ vor großem internationalen Publikum und einer kleinen, hochkarätig besetzten Jury präsentieren. Nur drei Teams waren für die Teilnahme am „Shark Tank“ ausgewählt worden. Das ist ein Wettbewerb, bei dem Existenzgründer und Start-ups die Gelegenheit bekommen, einer Gruppe potenzieller Investoren ihre Ideen vorzustellen. Die Bremer Forscher haben die Chance genutzt, mit ihrem neuartigen Fördersystem „Celluveyor“ überzeugt und den Contest gewonnen.
Gesucht: innovative Ideen und hoffnungsvolle Startups aus Wirtschaftszweig Logistik
Im Rahmen des Shark Tank suchte die DHL „innovative Ideen und führende Jungunternehmen aus dem Wirtschaftszweig Logistik“. Bei einem sogenannten Start-up-Pitch traten die Kandidaten gegeneinander an, mussten jeweils innerhalb sehr kurzer Zeit den Unternehmensgegenstand sowie ihr Geschäftsmodell überzeugend darstellen und wurden danach bewertet. Das Votum des Publikums und der Expertenjury – besetzt mit Dr. Alex von Frankenberg vom High-Tech Gründerfonds, Peer Bentzen von der DHL sowie Investor Frank Thelen, bekannt aus der Shark Tank-TV-Serie „Die Höhle der Löwen“ – fiel auf das Celluveyor-Team aus Bremen. Als Sieger darf es seine Entwicklung nun in der „Start-up-Hall-of-Fame“ des „DHL Innovation Center“ in Troisdorf ausstellen.
Ein elementarer Baustein für die digitale Fabrik von morgen
„Cellular Conveyor“ oder kurz „Celluveyor“ hat BIBA-Wissenschaftler Dipl.-Ing. & Pat.-Ing. Claudio Uriarte das Fördersystem genannt. Von ihm stammt die Idee zum Celluveyor. „Cellular“ steht für eine aus Zellen gebildete Struktur, und „Conveyor“ ist das englische Wort für „Förderband“. Obwohl: Mit dem klassischen Förderband hat diese neuartige omnidirektionale und multifunktionale Anlage nicht mehr viel gemein.
Celluveyor ist ein hochflexibles modulares Förder- und Positioniersystem, das auf dem Ansatz der zellularen Fördertechnik basiert. In kleinen sechseckigen Modulen befinden sich speziell angeordnete omnidirektionale Räder, die jeweils einzeln und gezielt angesteuert werden. So können mehrere Objekte gleichzeitig und unabhängig voneinander auf beliebigen Bahnen bewegt und positioniert werden. Auf kleinstem Raum erledigt der Celluveyor komplexe Materialflussaufgaben.
Aufgrund seines einfachen Aufbaus ist das System höchst flexibel an unterschiedlichste Bedarfe anzupassen und bietet hier unendlich viele Möglichkeiten. Zudem ist es sehr leicht sowie kostengünstig durch die Anwender selbst zu warten. Und durch seine intelligente Steuerung wird es zu einem elementaren Baustein für die digitale Fabrik von morgen.
Mithilfe des EXIST-Programms: Hochschulausgründung „Celluveyor“ soll 2017 erfolgen
„Dieser Erfolg ist eine weitere, hervorragende Motivation für uns“, sagt BIBA-Forscher Dr.-Ing. Hendrik Thamer. Gemeinsam mit Uriarte und M. Sc. Ariandy Yoga Benggolo, einem weiteren Kollegen aus dem BIBA, bereitet er derzeit die Unternehmensgründung vor. Geplant ist sie für das erste Quartal 2017. Unterstützt werden die angehenden Unternehmer dabei im EXIST-Forschungstransfersprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums.
„Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit dürfen nicht ungenutzt in Laboren verstauben“
„Es reicht nicht aus, nur eine gute Idee zu haben und einen funktionierenden Demonstrator zu entwickeln. Letztlich muss auch ein passendes und tragfähiges Geschäftsmodell erarbeitet werden, um die Entwicklung dann erfolgreich am Markt platzieren zu können“, sagt BIBA-Leiter Prof. Dr.-Ing. Michael Freitag. „Denn was bringen die besten Ideen und Entwicklungen, wenn sie nach getaner wissenschaftlicher Arbeit ungenutzt in den Hochschullaboren verstauben?“ fragt er und kritisiert, dass das leider noch immer viel zu oft geschehe.
„Wir wollen da andere Wege gehen. Der Forschungsarbeit und Entwicklung soll die Anwendung folgen“, sagt Freitag. Daher kooperiert das BIBA mit der Bremer Patent- und Verwertungsagentur InnoWi und bietet seinen Wissenschaftlern gemeinsam mit ihr zum Beispiel regelmäßig Infoveranstaltungen unter anderem zu den Themen Patentverfahren und Marketing an. Außerdem holt es die Technik- und Marktexperten auch frühzeitig zu anwendungsnahen Forschungsprojekten hinzu.
„Industrie 4.0 braucht Lösungen genau dieser Art für die technische Logistik“
Seit gut vier Jahren begleitet Innovationsmanager Dipl.-Wi.-Ing. Ernesto Morales Kluge von der InnoWi das Projekt Celluveyor. Seit der Idee zu dem neuen Produkt steht er in stetem Austausch mit dem Gründerteam. Er hat zum Beispiel Markt- und Nutzenanalysen sowie Weiterentwicklungs- und Verwertungskonzepte erstellt und an Förderanträgen mitgearbeitet. Und er hat die Anmeldung des BIBA für ein europäisches Patent vorbereitet – ein langwieriger und aufwendiger Prozess.
Morales Kluge freut sich über den Erfolg des Celluveyor. „Dadurch sehen auch wir Innovationsmanager uns in unserer Arbeit bestätigt.“ Nach zahlreichen Recherchen und Analysen war die Empfehlung der InnoWi an das BIBA, in die Celluveyor-Forschungen, Patentierungsverfahren sowie Aktivitäten wie Messeauftritte und Präsentationen zu investieren. „Industrie 4.0 und der Markt brauchen Lösungen genau dieser Art für die technische Logistik“, ist sich Morales Kluge sicher.
(Sabine Nollmann)
Weitere Informationen und Ansprechpartner:
www.celluveyor.com
www.youtube.com/watch?v=DhPVQwtX3hg (3-Minuten-Film über Celluveyor)
www.innowi.de
Prof. Dr.-Ing. Michael Freitag
Telefon: 0421 218-50 002, E-Mail: fre@biba.uni-bremen.de
Dr.-Ing. Hendrik Thamer
Telefon: 0421 218-50 160, E-Mail: tha@biba.uni-bremen.de
Dipl.-Wi.-Ing. Ernesto Morales Kluge
Telefon: 0421 96007 19, E-Mail: ernesto.morales@innowi.de
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Die Bilder sind – nur mit Urheberhinweis! – zur Veröffentlichung frei. Haben Sie Fragen, brauchen Sie die Fotos in höherer Auflösung oder möchten Sie weitere Bilder, wenden Sie sich bitte an
Dr.-Ing. Hendrik Thamer (Abteilungsleiter BIBA)
Telefon: 0421 218-50 160, E-Mail: tha@biba.uni-bremen.de
oder an
Sabine Nollmann (Journalistin Wissenschaftskommunikation | kontexta)
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Celluveyor Bild 1
20161128 9348 celluveyor demonstrator fotoalexanderfloegel.jpg5184 x 3456 px, 1.69 MBCelluveyor-Demonstrator.
Foto: Alexander FlögelCelluveyor Bild 2
20161128 9339 celluveyor-team fotoalexander floegel.jpg5184 x 3456 px, 1.31 MBDas Celluveyor-Team mit Preis am Demonstrator (von links): Dr.-Ing. Hendrik Thamer, Dipl.-Ing. & Pat.-Ing. Claudio Uriarte und M. Sc. Ariandy Yoga Benggolo.
Foto: Alexander FlögelCelluveyor Bild 3
20161128 8976 celluveyor-team fotoalexander floegel.jpg5184 x 3456 px, 1.59 MBDas Celluveyor-Team in der BIBA-Forschungshalle vor dem Demonstrator (von links): M. Sc. Ariandy Yoga Benggolo, Dr.-Ing. Hendrik Thamer und Dipl.-Ing. & Pat.-Ing. Claudio Uriarte
Foto: Alexander FlögelCelluveyor Bild 4
20161128 9276 celluveyor-team innowi fotoalexanderfloegel.jpg5184 x 3456 px, 1.50 MBIn der BIBA-Forschungshalle vor Celluveyor-Demonstrator (von links): Dipl.-Wi.-Ing. Ernesto Morales Kluge (InnoWi) und das Celluveyor-Team, die BIBA-Wissenschaftler Dr.-Ing. Hendrik Thamer, M. Sc. Ariandy Yoga Benggolo und Dipl.-Ing. & Pat.-Ing. Claudio Uriarte.
Foto: Alexander FlögelPorträt Prof. Dr.-Ing. Michael Freitag 1
20161011 3744 michael freitag fotosabinenollmann.jpg2791 x 3690 px, 917 KBPorträt Prof. Dr.-Ing. Michael Freitag 2
20161011 3753 michael freitag fotosabinenollmann.jpg4288 x 2848 px, 1.07 MB„Der Forschungsarbeit und Entwicklung soll die Anwendung folgen“, sagt BIBA-Leiter Prof. Dr.-Ing. Michael Freitag. Daher kooperiert das BIBA auch mit Innovationsmanagern.
Fotos: Sabine NollmannPorträt Dipl.-Ing. & Pat.-Ing. Claudio Uriarte 1
20161011 3596 claudio uriarte fotosabinenollmann.jpg2848 x 4288 px, 1.10 MBPorträt Dipl.-Ing. & Pat.-Ing. Claudio Uriarte 2
20161011 3582 claudio uriarte fotosabinenollmann.jpg4194 x 2772 px, 0.96 MBVon BIBA-Wissenschaftler Dipl.-Ing. & Pat.-Ing. Claudio Uriarte kommt die ursprüngliche Idee zum „Celluveyor“.
Fotos: Sabine NollmannPorträt Dr.-Ing. Hendrik Thamer 1
20161007 3487 hendrik thamer fotosabinenollmann.jpg2848 x 4288 px, 900 KBPorträt Dr.-Ing. Hendrik Thamer 2
20161007 3496 hendrik thamer fotosabinenollmann.jpg4127 x 2690 px, 785 KBBIBA-Wissenschaftler Dr.-Ing. Hendrik Thamer betrachtet den Preis als eine „hervorragende Motivati-on“ auch für die anstehende Unternehmensgründung. Geplant ist sie für das erste Quartal 2017.
Fotos: Sabine NollmannPorträt Dipl.-Wi.-Ing. Ernesto Morales Kluge
20160912-092144-144 ernesto morales kluge fotoinnowi.jpg2087 x 3134 px, 1.64 MB„Industrie 4.0 braucht Lösungen genau dieser Art für die technische Logistik“, sagt Dipl.-Wi.-Ing. Ernesto Morales Kluge von der InnoWi. Seit gut vier Jahren begleitet der Innovationsmanager das Projekt Celluveyor.
Foto: InnoWi
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26. November 2024, Bremerhaven
4. Dezember 2024, Bremen
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